ungarischer Jurist und Politiker; Staatspräsident 2000-2005; Kulturminister 1993/94; war Chef der Staatlichen Vermögensagentur und Leiter der Bankenaufsicht
* 29. Januar 1931 Bánd
† 29. Mai 2011 Budapest
Herkunft
Ferenc Mádl wurde am 29. Jan. 1931 im westungarischen Bánd (Komitat Veszprem) in einer ungarndeutschen Familie geboren. Sein älterer Bruder Antal hat es als Germanist zu hohem Ansehen weit über die Grenzen Ungarns hinaus gebracht.
Ausbildung
M. besuchte die Mittelschule in der Stadt Veszprem und studierte anschließend Rechtswissenschaften an den Universitäten Pécs und Budapest (Eötvös- Loránd-Universität). Er schloss dort 1955 mit einer ersten Prüfung als Gerichtsreferendar ab und setzte seine rechtswissenschaftlichen Studien von 1961 bis 1963 an der Fakultät für internationale Rechtsvergleichung der Universität Straßburg fort. Während und nach dem Studium arbeitete er von 1956 bis 1971 als Wissenschaftler an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.
Wirken
M. schlug die akademische Laufbahn ein und wurde 1971 an der Universität von Budapest Dozent für Privatrecht, wenig später erhielt er den Professorentitel. Bereits Mitte der 70er Jahre befasste sich M. wissenschaftlich mit der Rechtsschöpfung und Rechtsharmonisierung im Zuge der europäischen Integration. Obwohl er kein Mitglied der kommunistischen Staatspartei war, durfte M. wiederholt zu Studienzwecken und Lehrveranstaltungen ins Ausland reisen und internationale Kontakte knüpfen, was ihm die Wertschätzung der ...